Schöne Buchfotos auf Instagram zu machen ist eine Kunst, die viele Blogger und Autoren bereits zur Perfektion beherrschen. Leider sehe ich aber jeden Tag mindestens genau so viele Fotos, die noch Verbesserungsbedarf haben. Da ich schon mehrmals gefragt wurde, ob ich nicht einen kleinen Guide zu dem Thema, wie  man bessere Fotos macht, schreiben könnte, kommt hier nun meine Anleitung, die mit einfachen Mitteln und einem Smartphone umzusetzen ist.

Vermeide künstliches Licht

Die wichtigste Fotografieregel zuerst: Fotografiere NIE und unter KEINEN UMSTÄNDEN bei künstlichem Licht. Du solltest unbedingt das natürliche Tageslicht ausnutzen. Ich weiß, das kann im Winter manchmal echt schwer sein, weil die Sonne so schnell untergeht und es ständig bewölkt ist, aber einen sonnigen Tag abzuwarten lohnt sich wirklich.

Übrigens, nur um das noch mal klarzustellen, wir reden hier von Buchfotos, die DRINNEN aufgenommen werden. Für Aufnahmen im Freien gelten noch mal ganz andere Regeln. Da wäre zum Beispiel ein leicht diesiger Tag perfekt, weil das Licht dann nicht so grell ist. Man sollte auch keine Fotos machen, wenn die Sonne im Zenit steht, sondern eher, wenn das Licht weicher ist, also vormittags oder nachmittags, um harte Schatten zu vermeiden.

Aber hier geht es ja jetzt um Buchfotos, die man bei sich Zuhause macht.

Schaffe dir einen Reflektor an

Ein Reflektor hat den Vorteil, dass er die harten Schatten, die unweigerlich entstehen, wenn man ein Foto im Zimmer macht, aufhebt. Wenn sich dein Fenster zum Beispiel rechts von deinem Fotoobjekt befindet, hast du unweigerlich auf der linken Seite harte und vor allem unschöne Schatten. Wenn du jetzt aber links einen Reflektor hinstellst, werden die Schatten ganz weich und das Foto sieht wesentlich besser aus.

Übrigens musst du dafür kein Geld ausgeben, man kann einen Reflektor auch ganz einfach selber bauen. Dafür brauchst du nur ein großes Stück Pappe, am besten DIN A3 Format und Alufolie. Du bespannst bzw. beklebst die Pappe mit der MATTEN Seite der Alufolie. Achte dabei darauf, dass du möglichst keine Falten in die Alufolie machst. Das war’s auch schon. Hier findest du eine easy peasy Anleitung dafür.

Das Setting – oder welche Geschichte willst du erzählen?

Suche dir einen schönen Untergrund für deine Buchfotos. Weißes Holz sieht immer gut aus, oder eine helle Tischplatte. Falls du das nicht hast, kannst du dir zum Beispiel einen Fotokarton in Holzoptik kaufen und den als Fotountergrund verwenden. Die gibt es schon für wenig Geld. Bei Flatlays, was auf die meisten Buchfotos zutreffen dürfte, sieht man den Unterschied ob echtes Holz oder Fotokarton gar nicht, da die Kamera die Szene flach von oben ablichtet. Übrigens mein Beitragsbild (also das Foto ganz oben) ist mit einem solchen Fotokarton als Unterlage entstanden. Die weißen Holzbretter sehen ziemlich echt aus, nicht wahr?

Als nächstes überlegst du dir, was du gerne mit dem Foto ausdrücken möchtest. Ein Foto erzählt im besten Fall eine Geschichte. Welche ist deine?

Ein paar Fragen, die dazu passen, sind zum Beispiel: Welche Stimmung soll es vermitteln? Vielleicht warm und gemütlich, wie bei einem Wintertag, bei dem man es sich mit einem Tee und Decken, sowie einem Buch auf dem Sofa gemütlich macht? Dann leg doch ein paar kuschelige Decken dazu (Schals oder sogar Pullis funktionieren auch ganz wunderbar, wenn man sie entsprechend hindrapiert), auf die du obendrauf dein Buch packst. Vielleicht legst du sogar noch ein paar Kerzen oder eine Lichterkette mit dazu. Eine Tasse Tee macht sich auch immer sehr gut.

Im Sommer passen auch toll ein paar Blumen oder ein paar frische Beeren. Im Prinzip sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Worauf ich allerdings immer achte, dass die Farben miteinander harmonieren.

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Ich habe in der letzten Woche zusammen mit @autorin.emiliafuchs #einegeschichtederzitrone von #jocotterill gelesen. 💛 Obwohl das Cover sommerlich anmutet spielt die Geschichte größtenteils im Herbst – perfekt für diese Jahreszeit also! Wie bei allen Königskindern hält man auch hier einen besonderen Schatz in den Händen. Denn eine Geschichte der Zitrone mag zwar ein Kinderbuch sein, das jedoch sehr tiefgründig ist und auch eine ernste Thematik behandelt. Lest ihr ab und zu Kinderbücher? . . . #bookstagram #author #bookphotography #authorsofinstagram #instabooks #books #bookish #bibliophile #booklover #bookporn #instareads #booknerd #bookworm #coverlove #buchliebe #roman #eBook #autorenleben #lesen #buchtipp #deutscheautoren #autorenaufinstagram

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Dazu muss man sich einfach mal einen Farbkreis ansehen. Verwendet man Komplementärfarben, so erhält man einen schönen Kontrast. Analogfarben, d.h. im Farbkreis nebeneinanderliegende Farben, bringen eher ein weicheres und harmonischeres Bild. Da musst du aber einfach mal ausprobieren und schauen, was dir zu deinen Bildern besser gefällt.

Die Aufnahme mit dem Smartphone

Nun kommen wir zum wichtigsten Schritt, der Aufnahme selbst. Wenn du ein Smartphone verwendest, empfehle ich dir, Flatlays zu machen, da ein Handy keine verstellbare Blende hat und du somit nicht, im Gegensatz zu einer Spiegelreflex, ein schönes Bokeh (eine Tiefenunschärfe) erzeugen kannst. Inzwischen gibt es an manchen Smartphones einen Portraitmodus, der den Bokeh-Effekt sehr schön faken kann, aber da das eher die Ausnahme ist, als die Regel, empfehle ich dir die Vogelperspektive.

Außerdem solltest du noch auf den Goldenen Schnitt achten, d.h. dass dein Hauptmotiv, also das Buch, nicht in der Bildmitte liegt, sondern etwas seitlich oder vertikal versetzt an der Linie des goldenen Schnitts bzw. auf einem der Schnittpunkte. Der goldene Schnitt sorgt dafür, dass dein Foto harmonischer erscheint. In diesem Artikel steht das Prinzip des Goldenen Schnitts genauer erklärt.

Übrigens spielt dabei auch die Fibonacci-Spirale eine Rolle. Wer Books’n’Scones gelesen hat, weiß ja, wie fasziniert ich, bzw. Emily, davon ist.

Bildbearbeitung ist Key!

Nun kommen wir zum letzten Schritt, bevor du dein Foto auf Instagram posten kannst: Der Bildbearbeitung.

Glaub nicht, dass irgendein Foto in einem Magazin/Kalender/Kochbuch out of camera ist. ALLE und ich meine wirklich ALLE bearbeiten ihre Fotos nach. Das gehört einfach dazu und hat nichts mit Manipulation zu tun oder damit, dass „natürlich“ nicht schön genug ist. Es ist ganz normal, dass Fotos etwas zu dunkel sind, einen Grauschleier besitzen oder der Weißabgleich nicht passt.

Fotos mit meiner Spiegelreflex bearbeite ich gerne in Lightroom und Photoshop nach, da das aber hier den Rahmen sprengen würde und es außerdem genügend sehr gute Lightroom und Photoshop Tutorials gibt (einfach mal googeln), beschränke ich mich hier auf Aufnahmen mit dem Smartphone.

Meine liebste App, um Handyfotos zu bearbeiten ist Snapseed. Die kann wirklich (fast) alles richten.

Sie kann zum Beispiel aus diesem Foto,

dieses hier machen.

Hier kommt eine kleine Schritt für Schritt Anleitung.

Als erstes ziehst du bei Kurven, die helleren Anteile höher und das schwarz minimal nach unten, sodass deine Kurve ungefähr so aussieht:

Dann machst du den Weißabgleich. Je nachdem ob dein Bild vorher zu gelblich oder zu bläulich war, ziehst du die Temperatur in die entsprechende Richtung. In meinem Fall ging sie in den Minusbereich, da mein Foto zu gelb war und ich es kühler wollte.

Und zum Schluss kanst du dein Bild auch noch unter Text mit unterschiedlichen Schriften beschriften.

Das war doch gar nicht so schwer, oder? Probier dich einfach mal ein bisschen mit Snapseed aus. Ich bin sicher, du bist bald genauso begeistert von der App wie ich.

Das Foto auf Instagram posten

Hurra, du hast es geschafft und kannst nun dein Foto auf Instagram veröffentlichen. Einen kleinen Tipp habe ich aber noch. Achte darauf, dass dein Feed in der Gesamtansicht ein einheitliches Erscheinungsbild hat. Du solltest deine Fotos nicht zu unterschiedlich bearbeiten, bzw. fotografieren. Am besten ist es, wenn man seinen eigenen Stil entwickelt, sodass die Leute nur anhand des Fotos, ohne den Namen zu lesen, schon erkennen, dass dieses Foto von dir stammt, weil es deinem persönlichen Stil entspricht. Meiner zum Beispiel ist ziemlich minimalistisch, aufgeräumt und ich verwende stets einen weißen Holzuntergrund und mache die Fotos aus der Flatlay-Perspektive.

Ich hoffe, dir hat dieses Tutorial zum Thema „Schönere Buchfotos auf Instagram mit dem Smartphone machen“ gefallen. Schreib mir doch gerne mal in die Kommentare, welche der Tipps du ausprobieren wirst.

Wenn du meinen Fotoguide hilfreich findest, freue ich mich sehr, wenn du ihn teilst, damit noch mehr Menschen ihre Fotokünste verbessern können.

Weiterführende Artikel:

Wenn du gerne unterwegs schöne Fotos mit dem Smartphone von deinem Essen machst (so wie ich zum Beispiel), dann lies dir unbedingt mal den Blogpost von Vera durch. Da stehen jede menge hilfreicher Tipps drin!

Außerdem gefällt dir vielleicht dieser Artikel, indem ich die Wahrheit über Schreibroutinen aufdecke. In diesem Artikel erfährst du, wie richtiges Netzwerken funktioniert, denn leider machen das immer noch eine Menge Menschen falsch.

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